Sonntag, 30. September 2007

Erinnerung

Hat jetzt mit der Schriftstellerei nicht viel zu tun: Heute vor genau 15 Jahren stieg ich in Osaka aus dem Flugzeug, trat einen anderthalbjährigen Studienaufenthalt in Kyoto und Tokyo an. Im Nachhinein verwundert mich, woher ich damals den Schneid nahm, mich auf dieses Abenteuer einzulassen. Ich kann mich nicht entsinnen, in den Nächten vor dem Flug schlecht geschlafen oder vor dem Abflug mehr als nur eine leichte Flauheit im Magen verspürt zu haben. Und das, obwohl ich bisweilen schon Herzklopfen bekomme, wenn ich nur eine fremde Person anrufen muss.

Ich kann mich auch noch erinnern, dass ich nach der ersten Nacht in Japan, also am 1. 10. 1992, durch die Straßen rund um mein Wohnheim tigerte und mich wie zu Hause fühlte. Die 18 Monate hindurch hatte ich nie mit Heimweh zu kämpfen, und im Gegensatz zu den meisten meiner Mitstudenten flog ich zwischendurch nie zurück.

Die Zeit war auf ihre Weise perfekt (wenn auch nicht frei von Ärgernissen). Ich war jung, ich war frei, ich kam mit der Sprache und größenteils auch mit der Kultur zurecht. Ich fühlte mich fähig, an jedem Ort dieser Erde leben zu können - natürlich eine extreme Selbstüberschätzung, denn in kaum einem Land ist man so behütet wie in Japan. Trotzdem: Das Gefühl war da, die ganzen Monate über, und es war eine wundervolle Zeit.

Schriftstellerisch leistete ich nicht so viel, wie ich mir vorgenommen hatte. Auf einem sogenannten "Wapro", einem schlichten Wordprocessor, tippte ich ein paar kurze Erzählungen und einige Fragmente, akzeptable Arbeiten für meine Verhältnisse, aber wie gesagt, nur wenige an der Zahl. Dafür las ich viel und verbrachte jeden einzigen Tag (und das ist keine Übertreibung) mehrere Stunden in Buchläden. Bis heute schmökere ich gerne in japanischsprachigen Büchern, obwohl meine Lesegeschwindigkeit nur etwa die Hälfte des Deutschen beträgt. Auch wenn ich aus Zeitgründen selten dicke Wälzer auf Japanisch verschlinge, kaufe ich mir bei jedem Japanaufenthalt gehörig neuen Lesestoff, und auch bei meinem aktuellen Nippon-Trip im Juli dieses Jahres waren die Buchläden mein Hauptanlaufspunkt. Die Andersartigkeit all dessen, was auf dem japanischen Markt ist, hält meinen Geist vielleicht offen für neue Inspirationen. Und die Rolle, die das Lesen im japanischen Alltag einnimmt, ist Balsam für jemanden, der Bücher mag und Bücher schreibt. Darüber sicher in späteren Blogeinträgen mehr.

Vor fünfzehn Jahren brach ich also nach Nippon auf. Und ein beträchtlicher Teil von mir ist nie mehr von dort zurückgekehrt ...

Samstag, 29. September 2007

Neue Rezension zu Carnacki der Geisterfinder

Da schaut man mal ein paar Tage nicht rein, und schon ist eine Rezension zu einem eigenen Werk online! Auf www.phantastik-news.de erschien bereits am 18. 9. eine Carnacki-Besprechung von Carsten Kuhr.

Freitag, 28. September 2007

Cover für "Der Atem des Rippers"

Eigentlich sollte ein anderer die Titelgrafik für meinen Roman "Der Atem des Rippers" anfertigen. Doch ich habe selbst einen Versuch gewagt ... und aufbauend auf einem harmlosen Portraitfoto von pixelio.de ein - wie ich finde - verstörendes Stück Horror geschaffen, passend zu einem verstörenden Roman. Verleger Guido Latz hat entschieden: Das Bild soll den Roman zieren, der im Herbst im Atlantis-Verlag erscheint.
Wobei "zieren" in diesem Zusammenhang nicht der treffendste Ausdruck zu sein scheint ...

Samstag, 22. September 2007

"Flitterwochen im Weltall" ist erschienen

Es ist so weit: Der vielleicht merkwürdigste Roman, den ich je übersetzt habe, ist in Buchform erhältlich - mit einem sicher ebenso merkwürdigen Cover, bei dem ich meinem Spieltrieb freien Lauf gelassen habe.

Hier der Klappentext: "Flitterwochen im Weltall - der romantische Klassiker der Science Fiction

Der Ur-Opa des Steampunk ist da!
Wir schreiben das Jahr 1900. Vergangenheit? Oh nein - es ist die Zukunft! Eine Zukunft, die es niemals geben wird ...
Ein kühner englischer Lord, die ebenso schlagfertige wie hübsche Tochter eines amerikanischen Erfinders, eine Anstandsdame am Rande der Ohnmacht, ein bis in den Tod ergebener, wortkarger Diener - vier schrullige Personen in einem schillernden Luftschiff, das zum Raumschiff wird. Ihr Ziel: die Planeten des Sonnensystems. Ihre Mission: die extravaganteste Hochzeitsreise in der Geschichte der Menschheit.
George Griffith schuf vor über hundert Jahren einen augenzwinkernden Klassiker der SF-Literatur. Heute liegt er erstmals in deutscher Übersetzung vor. Ein kurioser Ausflug in die Zukunft unserer Vergangenheit, nicht nur für Freunde der Science Fiction!"

Und ein paar Zeilen zum Verfasser: "
Als produktiver Science Fiction-Autor war der Brite Griffith gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekannter und erfolgreicher als H. G. Wells, wurde allerdings bald von dessen Popularität überschattet und geriet weitgehend in Vergessenheit. Obwohl Griffith mit Vorliebe über Kriege in der Zukunft schrieb, sind seine Werke keineswegs harte, schlachtenverliebte Action-Schinken. Feinfühlige Charakterisierungen, poetische Beschreibungen, sozialistisch und darwinistisch geprägte Handlungen und ein erfrischender Hang zu Humor und Satire sorgen dafür, dass seine Romane auch heute noch genießbar sind."

Die Daten: George Griffith: Flitterwochen im Weltall, ISBN 978-3-8370-0707-7, 172 Seiten, Paperback, 14,50 Euro

Das Buch ist bei BoD erschienen und z. B. hier bei Amazon erhältlich (aber auch in jeder Buchhandlung zu bestellen).

Rezension zu Carnacki der Geisterfinder auf Fantasyguide.de

Gestern erschien eine Rezension zu "Carnacki der Geisterfinder" auf Fantasyguide. Oliver Kotowski hat den von mir übersetzten und herausgegebenen Schauer-Klassiker ausführlich und fair besprochen.

Dienstag, 18. September 2007

Homepage zu "Der Atem des Rippers" online

Im Laufe des Herbstes soll mein Roman "Der Atem des Rippers" (der bei vph schon als eBook veröffentlicht wurde) beim Atlantis-Verlag in Buchform erscheinen. Um die Geschichte etwas zu bewerben, habe ich heute eine kleine Website erstellt:
www.jacktheripper.martinclauss.com
Der Roman spielt im Jahr 1903. Fünfzehn Jahre nach den schrecklichen Ripper-Morden gibt ein Geistlicher auf dem Sterbebett die Identität des Serienmörders preis, das Tagebuch der "Bestie von Whitechapel" taucht auf, und Jack the Ripper scheint höchstpersönlich nach London zurückgekehrt zu sein. Eine Reise in die Seele des Ungeheuers beginnt ... und auch der aufwühlendste, düsterste Roman, den ich in meinem Leben verfasst habe.

Donnerstag, 6. September 2007

Neues Buchprojekt: Flitterwochen im Weltall

Heute habe ich bei Books on Demand ein neues Buchprojekt angemeldet. Es handelt sich um den Roman "Honeymoon in Space" von George Griffith, den ich vor einigen Jahren bereits übersetzt habe und der bislang nur als eBook erhältlich war (natürlich im Verlag Peter Hopf). In wenigen Wochen wird der wirklich ungewöhnliche Schmöker unter dem Titel "Flitterwochen im Weltall" also auch in Buchform erhältlich sein - erstmals in deutscher Sprache.
Und was erwartet den Leser? Ein Reise durchs Sonnensystem, wie man es sich im Jahr 1900 vorgestellt hat. Von Planet zu Planet gleiten die Protagonisten in einem silbernen Luftschiff, ein englischer Lord mit seiner ganz und gar nicht auf den Mund gefallenen, bezaubernden amerikanischen Braut. Sie begegnen dort draußen skurrilen Lebensformen, tödlichen Gefahren und natürlich ... sich selbst.
Der Roman wird 172 Seiten haben und € 14,50 kosten. Mehr Infos gibt es demnächst hier.

Dienstag, 4. September 2007

Rezension zu Falkengrund 1 auf Fantasyguide.de

Schon seit Mai dieses Jahres gibt es auf der sehr zu empfehlenden Rezensionsseite Fantasyguide eine Besprechung zum ersten Falkengrund-Buch "Das Schloss und seine Geister". Die Rezi wurde von Ralf Steinberg verfasst. Über die insgesamt positive Bewertung meines Buches bin ich natürlich erfreut, und auch die kritischen Anmerkungen über die nicht hundertprozentig gelungene Covergestaltung kann ich nachvollziehen - auch wenn die fünf verschiedenen Fonts, die der Rezensent auf dem Cover gefunden haben will, in Wirklichkeit nur zwei sind (drei, wenn man das Logo der Romantruhe dazuzählt). Ich werde mir Mühe geben, das nächste Titelbild ansprechender zu gestalten.